Wer bin ich im Gottesdienst?
Liturgisches Selbstverständnis in widerstreitenden Erwartungen
Die klassische Bestimmung, dass der Gottesdienst durch Rollen strukturiert wird, die Beteiligte in ihm wahrnehmen, ist brüchig geworden. Von Liturg:innen wird heute mehr verlangt: Sie sollen authentisch sein und Charisma ausstrahlen, sollen in ihrer eigenen spirituellen Bewegung erkennbar werden und andere ins Geheimnis führen, ja, sie werden selbst zu religiösen Symbolen. Konzepte neuzeitlicher Identität, etwa das Empfinden einer unergründlichen Tiefe des Selbst oder ein expressiver Individualismus, aber auch die zunehmende Geschwindigkeit im Wechsel von Zugehörigkeiten und Verbindungen verändern unsere Gottesdienste: Sie werden verstärkt zu Orten subjektiven Erlebens, und das wirft alte, neue Fragen auf. Wie hängen liturgische Rollen und Personen zusammen? Wie bestimmt sich das Verhältnis von Einzelnem und Gemeinschaft im liturgischen Spiel? Wer bin ich als Liturg? Ausgehend von Theater und Philosophie begeben wir uns auf die Spur des „kleinen Ich bin Ich“ der Liturgik.
Tagungsablauf
13.30 Uhr:
Ankommen
14.00 – 15.00 Uhr:
Thematisches Kennenlernen
15.00 Uhr:
Einführung – Prof. Dr. Alexander Deeg, Leipzig
15.15 – 16.45 Uhr:
Autorität – Dr. Sebastian Kleinschmidt, Berlin
17.00 – 18.30 Uhr:
Authentizität – Prof. Dr. Christian Grethlein, Münster
19.30 – 21.00 Uhr:
Wohin denn ich? Textsubjekte in der Literatur – Dr. h. c. Christian Lehnert, Leipzig
09.00 Uhr:
Morgengebet
09.15 – 10.45 Uhr:
Das Ich des Liturgen – Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck, Bonn
11.00 – 12.30 Uhr:
Charisma – Prof. Dr. Ralph Kunz, Zürich
14.30 – 15.30 Uhr:
Hören, Zuhören, Erhören:
Vom Ich zum Wir in der gottesdienstlichen Musik – Dr. Uwe Steinmetz, Leipzig
15.45 – 18.00 Uhr:
Wer bin ich als Liturg? Eine jüdische und eine katholische Antwort
- Rabbiner Zsolt Balla, Leipzig
- Prof. Dr. Martin Stuflesser, Würzburg
19.30 – 21.00 Uhr:
Wahrnehmungen liturgischer Selbstbilder
- Prof. Johanna Haberer, Erlangen
- Jun.-Prof. Dr. Veronika Darian, Leipzig
09.00 Uhr:
Morgengebet
09.15 – 10.15 Uhr:
Mensch-Ding-Relationen im liturgischen Spiel.
Ethnographisch gestützte Überlegungen zur Rolle eines Altars im Rahmen eines Gottes-dienstes mit Menschen mit Demenz – Dr. Katharina Krause, Bochum
10.30 – 11.30 Uhr:
Liturgische Haltung – Prof. Dr. Konstanze Kemnitzer, Wuppertal
11.30 – 12.00 Uhr:
Abschlussplenum
Rückblick auf das 26. Liturgiewissenschaftliches Fachgespräch
Ein persönlicher Rückblick auf das 26. Liturgiewissenschaftliche Fachgespräch von Daniel Walther.
Kontakt
Beethovenstr. 25
04107 Leipzig