rotes Buch liegt auf einer Holzbank

Lektionar und Perikopenbuch

In der am 1. Advent 2018 in Kraft getretenen "Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder" (OGTL) ist geregelt, welche Texte aus der Bibel an einem bestimmten Sonn- oder Festtag im Gottesdienst gelesen werden und welche Texte Grundlage der Predigt sind. Außerdem sind jedem Sonn- und Festtag zwei Lieder zugeordnet, die in einem besonderen Zusammenhang mit den jeweiligen biblischen Texten stehen, sowie ein Gebetspsalm, ein Bibelvers als geistliches Leitmotiv für die Woche oder den Tag ("Spruch der Woche bzw. des Tages") und ein Bibelvers als Zwischengesang zum Halleluja-Ruf.

Lektionar

Das Wort "Lektionar" geht auf den lateinischen Begriff "lectio" ("Lesung") zurück. Ursprünglich hat man im Gottesdienst direkt aus der Bibel oder aus Teilsammlungen von Bibeltexten vorgetragen. Seit dem 5. Jahrhundert wurde es üblich, entsprechende Abschnitte aus den Texten zum Vorlesen in eigenen Sammlungen für den Ablauf des Kirchenjahres zu ordnen und zu drucken.

Im Lektionar der evangelischen Kirchen ist zusammengestellt, welche Texte aus der Bibel an einem bestimmten Sonn- oder Festtag im Gottesdienst gelesen werden und welche Texte Grundlage der Predigt sind. Außerdem sind jedem Sonn- und Festtag zwei Lieder zugeordnet, die in einem besonderen Zusammenhang mit den jeweiligen biblischen Texten stehen, sowie ein Gebetspsalm, ein Bibelvers als geistliches Leitmotiv für die Woche oder den Tag ("Spruch der Woche bzw. des Tages") und ein Bibelvers als Zwischengesang zum Halleluja-Ruf.

Diese Zusammenstellung entspricht der neuen "Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder", die mit dem 1. Advent 2018 offiziell in Kraft trat. Sie löste die "Ordnung der Lesungen und Predigttexte" ab, die seit 1978 gültig war und anlässlich der Einführung des "Evangelischen Gottesdienstbuches" 1999 wenige geringfügige Veränderungen erfahren hatte.

Das Lektionar wird herausgegeben von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK). Es ist erschienen in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig.

Perikopenbuch

Das Perikopenbuch ist gedacht als häusliches Vorbereitungsbuch für Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenmusikerinnen und -musiker sowie Lektorinnen und Lektoren. Es bietet die biblischen Texte im selben Seiten- und Zeilenspiegel wie das Lektionar und enthält darüber hinaus knappe Einführungen zu jedem Sonn- und Feiertag des Kirchenjahres, die den jeweiligen Text-, Klang- und Farbraum eines "Propriums" charakterisieren. Es wird herausgegeben von der Liturgischen Konferenz in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ist erschienen in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig.

Ergänzungen zu Lektionar und Perikopenbuch

Lieder und Psalmen für den Gottesdienst

Als Supplement zum Evangelischen Gesangbuch ist ein Ergänzungsheft  "Lieder und Psalmen für den Gottesdienst" in der Auswahl der neuen Ordnung erschienen und mit den neuen Liedern der Woche bzw. des Tages, die im Stammteil des aktuellen EG nicht enthalten sind. Es wird von der EKD herausgegeben und ist erschienen in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig.

Neue Wochenlieder

Für Kirchenmusikerinnen und -musiker sowie Chöre erscheinen "Neue Wochenlieder" im Strube-Verlag als Begleitheft für Tasteninstrumente (November 2018), Bläserausgabe (Dezember 2018) und Chorheft (Frühjahr 2019).

Digitale Möglichkeiten

kirchenjahr-evangelisch.de

Die VELKD betreibt zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern und mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) das Online-Angebot kirchenjahr-evangelisch.de. Neben den Text- und Liedangaben zu jedem Sonn- und Festtag finden sich dort Kurzeinführungen zum jeweiligen Tag, Gebetsvorschläge, Hinweise auf das jahreszeitliche Brauchtum und spirituelle Impulse. Das Angebot ist auch als App für Android und iOS-Betriebssysteme erhältlich.

Weitere Informationen

liturgia.de

Im Gottesdienstportal der evangelischen Kirchen liturgia.de können digital Gottesdienste vorbereitet werden. Dank online verfügbarer Versionen vieler liturgischer Werke kann so viel Zeit gespart werden und der Gottesdienstablauf lässt sich inhaltlich und in der Reihenfolge an die individuellen Vorlieben anpassen.

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